Das E-Bike: Fahrspaß für Gipfelstürmer und Grenzgänger
Wer die wunderschönen Landschaften Tirols auf eigene Faust erkunden möchte, kommt am Mountainbike beinahe nicht vorbei.
Zahlreiche Trails durch malerische Gegenden locken Jahr für Jahr tausende von Mountainbike-Fans in die Berge. Drei Bikeparks und 41 Singletrails laden Biker dazu ein, sich über zahlreiche Höhenmeter und steile Abfahrten zu kämpfen, um atemberaubende Aussichten zu genießen. Die schönsten Routen für Anfänger und Fortgeschrittene hat der Große Mountainbikeguide Tirol zusammengestellt.
Die Region ist wie kaum eine andere auf die Urlaubswünsche von Bikern eingerichtet. So gibt es zahlreiche Unterkünfte, die sich auf Radsportler spezialisiert haben. Die Bikeschaukel in Tirol ist ein besonderes Highlight für Biker. Über 15 Etappen ziehen sich die 18 Bergbahnen und überwinden dabei insgesamt rund 25.000 Höhenmeter. Bequemer und zugleich faszinierender lässt sich eine Tour durch das Herz der Alpen wohl kaum gestalten.
Biker, die sich für einen Erlebnisurlaub in Tirol entscheiden, haben sich eine Menge vorgenommen, denn Mountainbiken nimmt hier eine ganz eigene Dimension an. Nach jedem Downhill gilt es wieder, etliche Höhenmeter zu überwinden, um die nächste großartige Aussicht genießen zu können. Auf dem naturnahen Singletrail quer durch die Alpen stößt so mancher Biker schon einmal an seine Grenzen. Mit einem E-Bike lassen sich auch die größten Herausforderungen im Tiroler Mountainbikeparadies meistern und so mancher Gipfel rückt mit etwas Unterstützung in greifbare Nähe.
Tirol ist die weltweit größte E-Bike-Region und bietet das größte zusammenhänge Streckennetz für E-Bikes auf der ganzen Welt. Rund 1000 Kilometer misst das Angebot an Radwegen, die durch die malerische und naturnahe Landschaft Tirols führen. Auf 1.600 Quadratkilometern können E-Bike-Fans sich durch acht Tourismusregionen radeln und dabei insgesamt 41 Orte im gesamten Tiroler Unterland erkunden. Zahlreiche Höhenmeter lassen die sportliche Herausforderung trotz elektronischer Unterstützung nicht zu kurz kommen. Ausprobieren lohnt sich.
Das E-Bike als sportliche Alternative
Mountainbiker sind Sportler, die die Herausforderung lieben. Kein Abstieg ist zu steil und kein Trail zu unwegsam. Selbst Schluchten und Steilhänge bezwingen echte Profis inzwischen auf ihren Bikes. Vor allem unter den Puristen werden E-Bikes deshalb mit einigem Argwohn betrachtet. Wo bleibt die sportliche Herausforderung, wo das Abenteuer, wenn eine Elektromotor die Arbeit übernimmt? Dabei setzen E-Bikes erst dort an, wo es mit einem normalen Mountainbike häufig wirklich nicht mehr weiter geht. Mit einem Elektromotor soll es möglich werden, auch das letzte Stück des Aufstiegs mit dem Bike zu meistern. Grenzen überschreiten und neue Ziele erreichen – das ist der Anspruch, den E-Bike-Fahrer an sich selbst und an ihr Hobby haben.
E-Bike ist nicht gleich E-Bike
Die Möglichkeiten der elektronischen Unterstützung beim Mountainbiken sind vielseitig. Es gibt nicht nur das eine E-Bike. Die Entwickler haben verschiedene Modelle entwickelt, die den Sportler auf unterschiedliche Weise unterstützen können. Grundsätzlich wird zwischen drei Ausführungen unterschieden:
- S-Pedelecs
- Pedelecs
- E-Bikes
Die drei E-Bike-Varianten unterscheiden sich nach ihrer Leistungsfähigkeit, den Fahrtmodi, auf die Biker zurückgreifen können und den gesetzlichen Vorschriften, die im Bereich des E-Bikens etwas anders liegen als beim Mountainbiken ohne Elektromotor. Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die Unterschiede zwischen den drei E-Bike-Varianten:
Pedelecs | S-Pedelecs | E-Bikes | |
Fahrtmodi | Unterstützung bis 25 km/h | Unterstützung bis 45 km/h | Selbstfahrmodus bis 20 km/h |
Motorenleistung | bis 250 Watt | bis 500 Watt | bis 500 Watt |
gesetzlicher Status | Fahrrad | Kleinkraftrad | Kleinkraftrad |
gesetzliche Zusatz-Voraussetzungen | keine | Betriebserlaubnis, Haftpflichtversicherung, Mofa-Führerschein, Schutzhelm | Betriebserlaubnis, Haftpflichtversicherung, Mofa-Führerschein |
gesetzliche Einschränkungen | wie normales Fahrrad | nur auf Wegen, die für Kraftfahrzeuge freigegeben sind | nur auf Wegen, die für Kraftfahrzeuge freigegeben sind |
(Quelle: http://www.bikester.at/fahrraeder/e-bike/e-mountainbike.html)
Die gesetzliche Grundlage für die Vorschriften, Einschränkungen und Zusatzvoraussetzungen rund ums E-Biken erläutert der ÖAMTC auf seiner Internetseite im Detail. Das Mindestalter für die Benutzung eines E-Bikes ohne Begleitung ist 12 Jahre. Diese Altersgrenze darf nur unterschritten werden, wenn das Kind im Besitz eines gültigen und behördlich ausgestellten Radfahrausweises ist. Wann und unter welchen Voraussetzungen diese Genehmigung ausgestellt wird, hängt von der örtlichen Straßenverkehrspolizei ab. Eine übergeordnete Regelung in der Straßenverkehrsordnung gibt es nicht. Grundsätzlich gelten für den Erwerb es Radfahrausweises aber die folgenden Grundvoraussetzungen:
- Geistige und körperliche Eignung zum Lenken von Fahrrädern
- Vollendung des 10. Lebensjahres des Kindes
- Kenntnisse der straßenpolizeilichen Vorschriften
(Quelle: https://www.help.gv.at)
Eine Voraussetzung für sicheres E-Biken ist, wie beim Mountainbiken generell, das Tragen einer angemessenen Schutzkleidung. Vor allem ein qualitätsgeprüfter Helm bietet zusätzliche Sicherheit in unwegsamem Gelände. Für Kinder bis zur Vollendung des 12. Lebensjahres gilt ohnehin eine gesetzliche Helmpflicht. Diese gilt ebenfalls, wenn das Kind nicht selbst fährt, sondern in einem Fahrradanhänger transportiert wird.
Service rund ums E-Biken in Tirol
Als beliebtes Ausflugsziel für Mountainbiker hat Tirol natürlich auch für E-Biker alle notwendigen Services im Angebot. Geführte E-Bike-Touren sind vor allem bei älteren Bikern sehr beliebt. Zum unbegrenzten E-Biking-Genuss gehört aber ein bisschen mehr als wunderschöne Trails im Herzen der Natur:
1. Ladestationen: So geht dem E-Bike nie der Saft aus
Damit der Akku hält, wenn es darauf ankommt, sollte ein E-Bike regelmäßig aufgeladen werden. Als weltweit größte E-Bike-Region verfügt Tirol natürlich über ein gut ausgebautes Netz an Ladestationen, die sich von den Kitzbüheler Alpen bis zum Ötztal erstrecken. Viele Hotels und Pensionen sind mit einer hauseigenen Ladestation inzwischen voll und ganz auf die modernen B edürfnisse von Bikern eingestellt.
Unter e-tankstellen-finder.com finden E-Biker aktuelle Informationen über Ladestationen in ganz Tirol und können sich die nächste Möglichkeit zum Auftanken gleich auf der mobilen Karte anzeigen lassen. Die Ladestationen in Tirol werden qualitätsgeprüft und bieten umfangreichen Service für verschiedene Ladesysteme. Außerdem müssen registrierte Ladestationen an mindestens sechs Tagen in der Woche geöffnet sein, um Bikern jederzeit die Möglichkeit zu bieten, ihre Akkus wieder aufzuladen.
2. E-Bike-Verleih: Mobil durch Tirol
Es muss nicht immer das eigene Bike sein. Wer mit kleinem Gepäck anreisen und trotzdem nicht auf die mobilen Möglichkeiten des E-Bikens verzichten möchte, kann sich in Tirol ganz problemlos ein E-Bike leihen. Zahlreiche Verleihstationen haben ein großes Angebot an verschiedenen E-Bike-Varianten vorrätig und können auch Neulinge im Bereich Elektromotor sachkundig beraten. Mehr als 70 Verleihstationen stehen E-Bikern in Tirol zur Verfügung. Einige Unterkünfte verfügen sogar über einen eigenen kleinen Fuhrpark, den sie Gästen auf Anfrage zur Verfügung stellen können.
Wer ein E-Bike vor Ort leihen möchte, sollte sich aber bereits im Vorfeld nach der Verfügbarkeit des gewünschten Modells erkundigen. Auskunft über Anbieter für den E-Bike-Verleih geben zum Beispiel die örtlichen Tourismusbüros. Dort können auch Auskünfte über die Bikerfreundlichkeit einzelner Unterkünfte eingeholt werden.
In der traumhaften Landschaft Tirols sind E-Bikes für Mountainbike-Fans eine echte Alternative. Zahlreiche Strecken laden dazu ein, die Möglichkeiten des motorisierten Bikens einmal selbst auszuprobieren. Wer einen Mountainbike-Urlaub im schönen Tirol plant, sollte sich vorab über empfohlene Radstrecken und die erforderlichen Voraussetzungen rund um das Thema E-Bike informieren.
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